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Forscherteam erhält den Medical Valley Award

Für ihr Projekt zur Entwicklung von neuartigen Sonden für Hörscreenings wurde die interdisziplinäre Forschungsgruppe mit Prof. Dr.-Ing. Werner Hemmert und Andrej Voss, beide vom Lehrstuhl für Bioanaloge Informationsverarbeitung an der MSB, Nils Heitmann vom Lehrstuhl für Realzeitcomputersysteme und Prof. Dr. med. Hans Peter Niedermeyer, Hörzentrum des Klinikums rechts der Isar, mit dem Medical Valley Award ausgezeichnet. 
Diese Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie richtet sich an Forschungsprojekte aus dem Gesundheitswesen, die Potential für Ausgründungen haben. Die Gewinner werden dabei mit einer Fördersumme von 250.000 € über zwei Jahre in der Vorgründungsphase unterstützt.

Neue Sonden für objektive Hörscreenings

Für Hörtest werden häufig Geräte eingesetzt, die sogenannte otoakustische Emissionen (OAE) nachweisen sollen, um so die Hörfähigkeit zu bestimmen. Bei dieser Methode wird zunächst ein akustisches Signal in den Gehörgang geleitet. Sind die sensorischen Zellen im Innenohr gesund und arbeiten korrekt, kann in Folge des eingeleiteten Signals eine akustische Antwort im Gehörgang gemessen werden. Durch dieses Verfahren lässt sich der Großteil der signifikanten Hörstörungen erkennen. Zur Erzeugung und Messung der akustischen Signale werden bei dieser Methode üblicherweise kleine Lautsprecher und Mikrofone verwendet, die in eine Ohr-Sonde eingesetzt werden. 
Hörminderungen haben für die Betroffenen weitreichende Auswirkungen. Besonders schwerwiegend kann es sein, wenn Hörminderungen bei Kindern nicht entdeckt werden und sie so die kritische Phase der lautsprachlichen Entwicklung verpassen. „Unser Ziel ist es, die Bauweise konventioneller Hörtest-Sonden so zu vereinfachen, dass sich die Kosten für die Messsysteme auf einen Bruchteil reduzieren“, sagt Andrej Voss, Doktorand am Lehrstuhl für Bioanaloge Informationsverarbeitung und Projektleiter. Mit verringerten Kosten könnten verpflichtende Neugeborenen-Hörscreenings weltweit zu finanziell lohnenden Investitionen in die Gesundheitsvorsorge werden. Durch bessere frühzeitige Erkennung einer Hörminderung, ließe sich so die Lebensqualität von Millionen von Betroffenen erheblich verbessern.
 

WEITERE INFORMATIONEN

Webseite des Lehrstuhls für Bioanaloge Informationsverarbeitung 

Professorenprofil von Werner Hemmert, Inhaber des Lehrstuhls für Bioanaloge Informationsverarbeitung, Principal Investigator an der Munich School of BioEngineering und der Munich School of Robotics and Machine Intelligence

Webseite zum Mecial Valley Award
 

WISSENSCHAFTLICHER KONTAKT

Andrej Voss
Lehrstuhl für Bioanaloge Informationsverarbeitung
Munich School of BioEngineering
Tel: 089 289 10847
Email: andrej.voss(at)tum.de