Forschungsexkursion für Kinder ans Munich Institute of Biomedical Engineering (MIBE) der Technischen Universität München (TUM) in Garching. Rechts: Dr. Madleen Busse, Forscherin am MIBE.
Forschungsexkursion für Kinder ans Munich Institute of Biomedical Engineering (MIBE) der Technischen Universität München (TUM) in Garching. Rechts: Dr. Madleen Busse, Forscherin am MIBE.
Bild: Carolin Lerch

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Forschungserlebnis für Kinder am MIBE

Überraschungseier-Scan und Computertomographie mit Känguru Skippy

Wie forschen Wissenschaflerinnen und Wissenschaftler am Munich Institute of Biomedical Engineering (MIBE)? Dieser Frage gingen 13 Kinder der ersten bis vierten Schulklasse bei einem Besuch am MIBE nach. An zwei Stationen erlebten die Grundschulkinder live, was man mit Röntgenstrahlung und einem Computertomographen untersuchen kann.

Wie lässt sich ins Innere von Überraschungseiern sehen, ohne sie zu öffnen? Im Röntgenlabor platzierten die Kinder unter der Anleitung von Dr. Madleen Busse, Forscherin am MIBE, Überraschungseier in einer Röntgenanlage. Als die Tür geschlossen war, verfolgten die Kinder gebannt auf dem Monitor, wie es im Inneren der Eier aussah. Der Röntgenstrahl, der durch das Ei geschickt wird, wird je nach Material unterschiedlich stark abgeschwächt. So lässt sich das Innere des untersuchten Objekts auf dem Monitor in unterschiedlichen Graustufen abbilden. Manche Kinder kannten das Prinzip bereits vom Kieferorthopäden, dem Check am Flughafen oder aus dem Krankenhaus, damit selbst zu experimentieren war jedoch für alle eine neue Erfahrung. Aber ist das eine Schildkröte oder ein anderes Tier? Etwas zum Stempeln oder zum Zusammenbauen? Um einen besseren Blick zu bekommen, rotierten die Kinder die Überraschungseier, wie Forschende ihre Proben, und tüftelten eifrig, was im Inneren zu sehen war. Zu guter Letzt überprüften sie in der Mittagspause , ob ihre Analyse richtig war – guten Appetit.

Auch den „Ferrari unter den Röntgengeräten“ – ein sogenanntes Mikrocomputertomographiegerät (Mikro-CT), mit dem Forschende hochauflösende Aufnahmen machen, begutachteten die Kinder im Röntgenlabor. Mit einem weiteren Röntgengerät im Labor, einem Nano-CT, ließ sich beispielsweise aufklären, wie genau sich ein Wurm bewegt, der keine Knochen hat – die detaillierten dreidimensionalen Aufnahmen konnten die Kinder im Video verfolgen.

An der zweiten Station untersuchten die Kinder gemeinsam mit Dr. Klaus Achterhold, Forscher am MIBE, Plüschkänguru Skippy, das leider wegen rätselhafter Gegenstände in seinem Beutel an Bauchschmerzen litt. Daher wurde das Skippy auf der Liege eines Computertomographen platziert und anschließend per Fernsteuerung durch die Röntgenröhre geschoben. Das Gerät dreht sich dabei um das Känguru, um Röntgenaufnahmen aus allen Richtungen zu machen. Die Kinder beobachteten den Prozess durch die Scheibe und verfolgten mit, wie aus den Aufnahmen am Computer ein dreidimensionales Bild entstand. Damit ließ sich diagnostizieren, was die Probleme beim Känguru verursachte - während die Schere schnell identifiziert wurde, war jedoch die Nuss um einiges schwieriger zu knacken.

Viel Spaß beim Überraschungseierscan, schnelle Hilfe für Känguru Skippy und am Ende noch ein Besuch bei der Parabelrutsche auf dem Gelände der Universität München (TUM) – nach vielen neuen Erfahrungen ging die erfolgreiche Exkursion schließlich zu Ende.

Publikation

Mark Müller, Ivo de Sena Oliveira, Sebastian Allner, Simone Ferstl, Pidassa Bidola, Korbinian Mechlem, Andreas Fehringer, Lorenz Hehn, Martin Dierolf, Klaus Achterhold, Bernhard Gleich, Jörg U. Hammel, Henry Jahn, Georg Mayer, and Franz Pfeiffer: Myoanatomy of the velvet worm leg revealed by laboratory-based nanofocus X-ray source tomography. Proceedings of the National Academy of Sciences,Vol. 114 | No. 47, November 21, 2017. https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.171074211
 

Pressekontakt

Carolin Lerch
Technische Universität München
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